Sensorische Integration

Wir sind ständig sinnlichen Informationen ausgesetzt.

Die sensorische Integration verarbeitet diese Informationen, die über die Sinnessysteme aufgenommen werden. Dieser Vorgang ermöglicht dem Menschen angemessen und effektiv zu reagieren. Dieser Vorgang geschieht unbewusst.

Eindrücke

Wir brauchen sinnliche Eindrücke zur Orientierung und für das Aufrechterhalten einer angemessenen Wachheit. Sie schützen uns. Sie sind Grundlage für motorische Anpassungen/Reaktionen und somit für Betätigungen. Die sensorische Integration ist somit die „Basis“ für Entwicklung.

Sinne

Die Wahrnehmung ist eingeschränkt durch die Sinnesorgane und deren Bandbreite. Jeder Mensch verfügt über eine individuelle Sinneswahrnehmung, mit unterschiedlichen Reizschwellen und einer individuellen Reaktivität auf Sinnesinformationen.

Verhalten

Die Art unserer Sinneswahrnehmung und unsere Erfahrungen bestimmen unser Verhalten und Handeln. Über die Sinneswahrnehmung stehen wir in einer ständigen Interaktion mit der Umwelt. Die sensorische Integration ist daher eine Möglichkeit, um Verhalten zu erklären

Wahrnehmung

… ist unbewusst
… ist eine Unterscheidung in wichtige und weniger wichtige Informationen
… wird durch bereits abgespeicherte Erfahrungen ergänzt 
… ist gebunden an Emotion
… wird mit Motorik beantwortet
… führt zu Sprache und Denken

Die Aufnahme sensorischer Informationen, Assoziation, Antizipation und Interpretation führt zu einer motorischen Antwort zum Handlungsgebrauch. Informationen über die Sinnessysteme umfassen:

Berührung, um diese zu lokalisieren und einzuordnen, z.B. bei Ertasten und Manipulieren von Materialien/Dingen

Bewegung des Körpers oder einzelner Körperteile um Bewegung anzupassen

Auseinandersetzung mit der Schwerkraft und Position des Körpers bzw. Körperteile im Raum

Geruch

Geschmack

Hören

Sehen

Sensorische Verarbeitungsstörungen könne sich im Alltag zeigen in:

Auffälligkeiten im sozialen und/oder emotionalen Verhalten (z.B. Beziehungsstörungen, Nähe- Distanz Probleme, Wutausbrüchen, Ängstlichkeit), sowie in der Interaktion

Einem nicht angemessenen „arousel“ Erregungsniveau (z.B. überdreht, müde)

Instabilität in der Haltung

Beeinträchtigte Bewegungsqualität, disharmonische Bewegungsorganisation, Schwierigkeiten, Situationen zu überblicken und sie zu organisieren, Gleichgewichtsstörungen

Sensorische Empfindungsstörung (z.B. Abwehr bei berührt werden)

Essprobleme

Körperwahrnehmungsstörung

Affektive Störung

Selbstwirksamkeitsstörung

Depressive Verstimmung

Aufmerksamkeitsstörung

Einnässen

Aggressivität

Verweigerung bei Anforderungen

Kommunikationsprobleme

Ungewöhnliche Verhaltensweisen

Prozeßkriterien

Die/der Therapeut*in stellt die Sicherheit des Kindes sicher.

Verschiedene sensorische Herausforderungen werden zur Verfügung gestellt, mindestens zwei aus den Bereichen taktil, vestibulär und propriozeptiv.

Die/der Therapeut*in unterstützt die sensorische Modulation, um einen regulierten Status zu erhalten.

Aktivitäten, die geeignet sind, die Statomotorik, die Blickfeldstabilisierung, die mundmotorische und oder bilaterale Kontrolle zu verbessern.

Aktivitäten, die die Praxie und die Organisation des Verhaltens fördern.

Die/der Therapeut*in stellt eine Kollaboration, eine Zusammenarbeit mit dem Kind in der Auswahl der Spielaktivitäten her.

Maßgeschneiderte Aktivitäten, die genau die richtige Herausforderung an das Kind darstellen.

Es soll sichergestellt werden, dass das Kind die größtmöglichen Erfolgserlebnisse erlebt.

Das Kind soll intrinsisch zum Spiel motiviert sein.

Eine Therapeutische Alliance mit dem Kind soll gefördert werden. Das Kind und Die/der Therapeut*in arbeiten als Team.